Nach einiger Zeit des Informierens und Nachdenkens habe ich mich endlich entschieden, Zahnputztabletten zu kaufen und auszuprobieren. Ich war sehr skeptisch. Die Vorstellung erstmal auf einer staubtrockenen Tablette rumkauen zu müssen wirkte abschreckend. Auf der anderen Seite war die Aussicht auf plastikfreie Zahnpflege sehr verlockend und ein wichtiger Schritt in Richtung plastikfreies oder zumindest plastikarmes Badezimmer.
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Hilfe bei der Auswahl
Wichtig war für mich, eine Form der plastikfreien Zahnpflege zu finden, die keinen Nachteil für meine Zähne darstellt. Ich habe also vor allem darauf geachtet, dass ich eine fluorid-haltige Zahnpflege finde. Hier scheinen mir die Empfehlungen der Zahnärzte eindeutig, Fluorid in der Zahnpflege ist wichtig für die Zahngesundheit, weil es die Remineralisierung des Zahnschmelzes verbessert.
Außerdem habe ich die APP CodeCheck entdeckt. Sie nimmt die Inhaltsstoffe verschiedener Produkte, z.B eben zur Zahnpflege oder Kosmetika unter die Lupe, diese kryptischen Namen von der Zutatenliste. Dabei vergibt sie ein leicht verständliches Rating mit Farben, erklärt Hintergründe, sie zeigt aber auch Informationslücken. Sie ist somit in vielen Bereichen eine gute Hilfe beim Einkauf – solltet ihr mal ausprobieren.
Was ist es dann geworden?
Meine Auswahl fiel dann letztendlich auf Zahnputztabletten, die auch in unserer lokalen Drogerie erhältlich waren. Denttabs Zahnputztabletten* gibt es mit und ohne Fluorid. Sie sind in einem kompostierbaren Papierbeutel verpackt, wobei ein Beutel 125 Tabletten enthält. Von den Inhaltsstoffen her ist laut CodeCheck APP alles grün.
Zu Anfang dachte ich, meine anfängliche Skepsis würde bestätigt, aber sobald ich zwei, drei Mal auf der Tablette rumgehabt hatte und zu Putzen angefangen hatte, entstand ein angenehmer Schaum in meinem Mund – nicht übermäßig viel, aber alle mal ausreichend für ein angenehmes, frisches Putzgefühl.
Was kostet hier die Nachhaltigkeit mittels Zahnputztabletten?
Die Berechnung des Aufpreises für diese nachhaltigere, plastikfreie Alternative zur Zahnpasta ist gar nicht so einfach – oder habt ihr schonmal ermittelt, wie viele Male ihr mit dem Inhalt einer Tube Zahnpasta eure Zähne putzen könnt?
Hier war also etwas Kreativität und Recherche gefragt. Ich habe dann nach etwas Suchen zwei Artikel gefunden – einen bei Spiegel online und einen von der Morgenpost, die beide auf annähernd gleiche Ergebnisse führen. So kann also abgeschätzt werden, dass jeder in Deutschland pro Jahr ca. 4 bis 5 Tuben (etwa 375ml) Zahnpasta verbraucht. Kauft man nun mit die günstigste Zahnpasta für 0,45€, dann sind das im Jahr Kosten von gerade einmal 2,25€. Legt man aber Wert auf ein Markenprodukt, dann können daraus auch mal durchschnittlich 4€ pro Tube und 20€ pro Jahr draus werden.
Die Rechnung fällt bei den Zahnputztabletten natürlich wesentlich leichter. Jeder sollte, wenn er auf die Empfehlung seines Zahnarztes hört, zweimal pro Tag seine Zähne putzen. Somit verbraucht er 2 x 365 Tabletten im Jahr. Die Denttabs kommen, wie oben bereits beschrieben, im Beutel zu 125 Stück. Ein Beutel kostet 4,95€ bzw. ca. 0,04€ pro Tablette und damit kommt man auf 29,20€ pro Jahr.
Falls ihr ein absoluter Sparfuchs seid, könnt ihr auch direkt über den Webshop des Herstellers ein Pack mit 10.000 Tabletten kaufen. Bei dem kostet dann eine einzelne Tablette nur noch 0,036€ und ihr könnt die jährlichen Kosten auf 26,28€ drücken. Allerdings müsst ihr dann auch erstmal 10.000 Tabletten auf Halde legen.
Meine Erfahrung nach etwa 3 Monaten
Ich habe jetzt nach etwa drei Monaten die ersten 125 Zahnputztabletten aufgebraucht… und natürlich die zweite Packung angefangen. Das zeigt schon, dass ich nicht zweimal am Tag mit einer Tablette geputzt habe. Stattdessen habe ich in der Zeit auch Reste der letzten Tube herkömmliche Zahnpasta aufgebraucht. Außerdem nutze ich von Zeit zu Zeit auch einfach eine nachhaltige Zahnpasta im Glas* und zwar habe ich hier eine zur sanften Zahnaufhellung mit Kohleanteil. D.h. diese kann ich sowieso nicht täglich anwenden, aber manchmal ist mir einfach nicht nach trockenen Zahnputztabletten. Trotzdem werden diese meine Haupt-Zahnpflege bleiben, weil ich alles in allem sehr zufrieden damit bin und sie mich neben dem festen Schampoo und dem Rasierhobel einem plastikfreien Badezimmer näher bringen.
Quellen:
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Fluoride-in-Zahnpasta-Zu-Unrecht-in-Verruf,fluorid101.html
https://www.spiegel.de/consent-a-?targetUrl=https%3A%2F%2Fwww.spiegel.de%2Fwissenschaft%2Fmensch%2Fkreativitaets-training-loesung-5-zahnpasta-verbrauch-schaetzen-a-1094110.html&ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F
https://www.morgenpost.de/printarchiv/wissen/article104963559/Gesundheit-Jeder-Deutsche-verbraucht-fuenfeinhalb-Tuben-Zahnpasta.html)